Liebe NewsletterleserInnen,
Irgendwo las ich kürzlich, dass die Deutschen im Ausland als eine Art „Kritik
-Weltmeister“ gelten. Sie meckern, nörgeln und kritisieren viel und loben wenig – und dass sowohl im Beruf als auch im Privatleben.
Abgesehen davon, dass ich mich von Verallgemeinerungen wie z.B.: die
Deutschen, alle …, keiner, nie, immer, etc wirklich distanzieren möchte, ist es jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass scheinbar vielen Menschen ein
kritisches und/oder tadelndes Wort eher über die Lippen kommt als lobende Anerkennung. Vielleicht hatte der französische Dichter, Graphiker und Filmregisseur Jean Cocteau (1889 -1963 )
doch nicht so Unrecht, als er sagte: Was unsere Epoche kennzeichnet, ist die Angst, für dumm zu gelten, wenn
man etwas lobt, und die Gewissheit, für gescheit zu gelten, wenn man etwas tadelt. Dabei ist es ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen, das Begehren,
von anderen anerkannt, geschätzt und geachtet zu werden, Wertschätzung zu erhalten und zu erfahren.
Lob und Anerkennung können einem Menschen im wahrsten Sinne des Wortes
Flügel verleihen, Selbstbewusstsein entfachen und das Selbstwertgefühl immens stärken. Mit Lob und Anerkennung können Mauern niedergerissen und Panzer
durchbrochen, Mut, Kraft, Durchhaltevermögen und Zuversicht vermittelt werden. Lob ist Balsam für die Seele, schenkt Freude und macht ganz nebenbei auch
noch glücklich. Alle die, die mutlos (geworden) sind, kann ein anerkennendes ehrliches Lob wieder motivieren, und sie dazu ermuntern einen erneuten
Versuch zu unternehmen und nicht einfach aufzugeben. Ein lobendes Wort signalisiert einem Menschen, dass er angenommen, anerkannt, geschätzt,
geachtet und gewürdigt wird. Es gibt Orientierung und Kraft für den oder die nächsten Schritte, macht stolz und verleiht den nötigen Schwung, die nötige
Motivation und Kraft, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben in allen Bereichen zu führen.
Im Gegensatz zu Lob, das, wenn es ehrlich und von Herzen ausgesprochen wird,
auf die Menschen eine positive und motivierende Wirkung hat - ist in unserem Sprachgebrauch Kritik fast ausschließlich negativ besetzt und wird in der Regel
als etwas Unangenehmes, Unerwünschtes und Verletzendes empfunden und somit abgelehnt. Tatsächlich hat Kritik eine sehr unterschiedliche Wirkung auf Menschen. Während viele sich
demotiviert fühlen und frustriert reagieren, werden andere dadurch angespornt und aktiv, denn Kritik an sich
ist ambivalent. Sie kann einerseits förderlich, angemessen, zutreffend und konstruktiv, andererseits aber auch
überzogen, verlogen und verletzend sein und dementsprechend geäußert werden. Entgegen der destruktiven
Kritik ist konstruktive Kritik ein wertvolles und hilfreiches Feedback, eine Rückmeldung auf das, was getan
wurde und bedeutet eine Chance, etwas dazuzulernen. Schließlich hilft der Hinweis auf einen Fehler dabei, diesen zu erkennen, zu korrigieren und ihn beim nächsten Mal zu vermeiden. Weiter ist eine
unvoreingenommene kritische Auseinandersetzung oder Beschäftigung mit etwas durchaus sinnvoll und dient letztlich der Meinungsbildung.
Sicher gibt es Leute, wie Friedrich Hebbel es einmal ausdrückte, die nur aus dem Grunde in jeder Suppe ein
Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt. Andererseits:
Ein Duzend offener Kritiken sind leichter zu ertragen als ein halbseidenes Kompliment. (Mark Twain) Ich denke, an beiden Aussagen ist etwas dran!
Kritik hin Lob her, alles hat sein Für und wider. Ob nun lobend oder kritisch, eines wünscht sich jeder Mensch,
Anerkennung, Respekt, Würdigung und Achtung. Jedoch um andere ehrlich und aus dem Herzen loben zu können, muss ich mich selbst lobend anerkennen können. Denn nur dann, wenn ich mich selbst akzeptiere,
achte und annehme so, wie ich bin, kann ich auch andere akzeptieren und annehmen so, wie sie sind und in der Folge loben. Wie Innen, so außen. Bin ich selbst des Lobes voll, indem ich mich mehr auf das konzentriere was ich richtig mache, (dann machen auch die anderen nicht mehr so viel falsch!!!) kann ich loben. Bin ich
allerdings voll der Kritik über mich selbst, meine Fähigkeiten, Begabungen, Anlagen, Aussehen, Leistungen,
etc., dann werde ich auch andere gern und viel kritisieren, weil meine Konzentration eben auf diesen Aspekt
bei mir und anderen ausgerichtet ist! Da fällt mir gerade die Frau ein, die morgens in den Spiegel schaut und
zu ihrem Spiegelbild sagt: „Dich gönn ich ihm - du Ekel!“ Wer sich selbst ständig bekrittelt und verurteilt,
macht sich resonanzfähig für eben das und wird folglich auch von anderen ebenfalls kritisiert und bekrittelt
werden. Das ersehnte Lob, die ersehnte Anerkennung bleibt aus oder kann und wird nicht wahrgenommen werden, weil >es ja doch nicht ernst und ehrlich gemeint war<!
Wer also denkt, wenn ich mich schon nicht akzeptiere, mag und lobe, können es wenigsten andere tun, damit
ich mich gut und wertvoll fühle, wird bitter enttäuscht werden.
Zum Abschluss eine einfache kleine und doch äußerst wirksame Übung, um das >sich selbst loben zu können< etwas zu unterstützen und um dem dummen Glaubenssatz >Eigenlob stinkt< entgegenzuwirken und ihm etwas von seiner Kraft und Macht zu nehmen:
Übung : Sich eine Minute von Herzen loben
- Übung am besten kurz vor dem Schlafengehen durchführen, weil Sie die positiven Energien so mit in den Schlaf
nehmen, denn Ihr Unterbewusstsein arbeitet auch nachts!
- Bitte die Übung bewusst und auf sich selbst konzentriert durchführen - den Fokus nach innen richten -
das Herz und nicht der Kopf leiten Sie!
- Zu Beginn der Übung zu sich selbst sagen: „Ich bin es mir wert, mich eine Minute zu loben!“
- Sich dann eine Minute selbst loben, gleichgültig für was.
Es ist nicht entscheidend, für was genau Sie sich loben, sondern dass Sie sich aus Ihrem Herzen heraus, ehrlich
loben und anerkennen.
Diese Übung mindestens vier Wochen täglich 1 Minute durchführen
Berührend aber wahr (unbekannter Verfasser aus USA)
Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler in der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten
überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie
neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum
verließen, gaben sie ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf
ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den einzelnen aufgeschrieben hatten.
Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?",
hörte man flüstern "Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass
mich andere so mögen", waren die Kommentare. Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin
wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts
aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.
Einige Jahre später war einer der Schüler in Vietnam gefallen und die Lehrerin ging zum Begräbnis
dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann
geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre.
Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Soldaten, die den Sarg
trugen, zu ihr: "Waren Sie Marks Mathe Lehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von
Ihnen gesprochen." Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt.
Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. "Wir
wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. "Das wurde gefunden,
als Mark gefallen ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes
Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war. Die
Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die
seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie
das gemacht haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt."
Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe
meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Lade in meinem Schreibtisch". Chucks Frau sagte: "Chuck bat
mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich habe meine auch noch", sagte Marilyn. "Sie ist in
meinem Tagebuch." Dann griff Vicki, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre
abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Vicki und meinte dann:
"Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt." Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste
und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.
Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet und dass
wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man
sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist.
Und - haben Sie (sich) heute schon gelobt?
Eine gute Zeit mit viel herzlichem und ehrlichem (Eigen-)Lob wünscht Ihnen Ihr KirschTrainingsTeam
Kirsch Training Karin Kirsch - Maxstraße 18 - 66877 Ramstein-M. Tel: (0 63 71) 13 00 404 Fax: (0 63 71) 71 225 Email: info@kirschtraining.de
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